Das rheinland-pfälzische Bad Ems war nach der Erstauflage des Judo-Festivals 2013 in Köln und des zweiten Festivals 2019 in Oberhaching der dritte Austragungsort für die größte Wettkampf- und Breitensportveranstaltung im deutschen Judosport. Es war an vier Tagen vom 17. bis 21.05.2023 wahrlich ein Event der Superlative!

Viele Hundert Judoka aus allen Teilen Deutschlands waren dabei, um parallel stattfindende Workshops, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Trainingseinheiten, Demonstrationen und Wettkämpfe zu besuchen. Viel zuviel, um alles zu erleben.

Neben Weltmeister Alexander Wieczerzak, Bundestrainer Lorenz Trautmann und anderen Größen aus dem Judo-Leistungssport konnte man eine weitere „Legende“ treffen. Kein Geringerer als Olympiasieger Frank Wieneke sprach beispielsweise zuerst in einem spannenden Vortrag über sein Coaching als früherer Bundestrainer, nur um gleich im Anschluss daran auf die Matte zu gehen und seine Top-Wettkampftechnik zu demonstrieren: Morote-Seoi Nage.

Der Budo-Club Eckental war mit Judo-Übungsleiter Jochen Seidel ebenfalls vertreten. Seine Schwerpunkte beim Festival waren die Ausbildung zum Taiso-Instruktor und die Trainingseinheit „Blind Judo“.

Taiso kann als allumfassende Körperschulung gesehen werden, die nicht nur die physische Stärkung des Körpers, sondern parallel die Stärkung des Geistes meint. Es ist eine ideale Bewegungsform, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Taiso ist nicht neu, vielmehr vom Deutschen Judobund wieder entdeckt worden. Taiso-Übungen werden i.d.R. ohne Partner durchgeführt und sind für jedermann gleich welchen Alters oder Fitness geeignet. Im Judo-Training des Budo-Clubs werden Elemente davon bereits angewandt. Die Taiso-Ausbildung wurde geleitet von Jenny Frey, die 2018 Kata-Weltmeisterin wurde, und fand dabei im altehrwürdigen Marmor-Saal unter goldenen Kronleuchtern statt - eine mehr als beeindruckende und dabei höchst motivierende Trainingsstätte.

Bad Ems war für ein paar Tage der Mittelpunkt von Judo-Deutschland. Es war ein einmaliges Erlebnis.